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Zürcher Oberländer/Anzeiger von Uster, Montag, 31. März 2008
Pfäffikon. GertrudAnna Wyden stellt im Museum Eva Wipf aus.

Jedes Bild eine Entdeckungsreise

Zum ersten Mal stellt die 1956 am Zürichsee geborene und seit mehr als zwanzig Jahren in Pfäffikon lebende GertrudAnna Wyden in Pfäffikon aus. Heimisches Publikum dankte es ihr.

Dorothe Kienast
Das Treppenhaus des Alten Bezirksgebäudes an der Hochstrasse in Pfäffikon mag kein idealer Ausstellungsort sein: Die engen Platzverhältnisse und (zu) viele Türen verunmöglichen es, Bilder ideal aufzuhängen. «Macht nichts», mochten sich die Verantwortlichen des Museums Eva Wipf gesagt haben und organisierten nach der letzten Ausstellung mit Fotoinstallationen eine Gemäldeausstellung.
Dass es sich beim Treppenhaus nicht um einen idealen Ausstellungsort handelt, hat auch die sehr vielen Besucherinnen und Besucher der Vernissage der Ausstellung «Übergänge» von GertrudAnna Wyden nicht gestört. Man genoss es sichtlich, die in Pfäffikon lebende Künstlerin sozusagen daheim erleben zu dürfen.

Werdegang der Künstlerin reflektiert
Die Ausstellungsmacher haben es geschafft, trotz der äusserlichen Einschränkungen eine gute Ausstellung zusammenzustellen. Der Gang vom Eingang über das Erdgeschoss in den oberen Stock reflektiert den Werdegang der Künstlerin. Unten hängen die Werke aus geschnittenen und zusammengestellten farbigen Alupapieren. Von der Künstlerin so genannte «Mitte- und Schilfbilder» hängen entlang der Treppe, und im oberen Stock sind es die erst kürzlich entstandenen Reisebilder. So ist der Gang durch das Museum auch ein Gang durch das Schaffen der Künstlerin.

Kein Schoggi-Job
So spielerisch locker, wie die Bilder wirken, so spielerisch leicht nimmt GertrudAnna Wyden ihr Handwerk nicht. Gerade die Collagen aus Schoggi-Papierchen illustrieren, dass jedes Bild seine eigene Entdeckungsreise beinhaltet. Für jeden Übergang überlege sie sich von neuem, welche Farbe dazugehört, wie die neue Farbe die alte verändert und was an der neuen Farbe durch das Hinzufügen an eine vorher bestehende verändert wird. Damit ist es eine eigentliche Auseinandersetzung und Arbeit, die GertrudAnna Wyden leistet und der Ausstellung ihren Namen gibt.

«Es macht mich glücklich, wenn ich mit Farben arbeiten kann», äussert sich die Künstlerin im Gespräch mit Vorstandsmitglied Rosmarie Schmid an der Vernissage. Sie nehme Themen aus dem Leben auf. Aus ihrem Leben als Familienfrau und Mutter von vier Kindern sowie als Teilzeitarbeitskraft in einem Betagtenheim. In jüngster Zeit erstrecken sich ihre Entdeckungen nicht nur auf die Arbeit im Atelier. Sie hatte Gelegenheit zu reisen. In den nahen Osten und bis nach Tibet.

Naturtönigkeit erlebt
Traditionell werden die Ausstellungen im Museum Eva Wipf mit einem Gespräch eröffnet und mit passender Musik untermalt. Was würde besser passen zu GertrudAnna Wyden als Naturtöne aus dem Osten? Reza Shrifi Neja, ein in der Schweiz lebender Musiker aus Iran, spielte auf einem urtümlichen Saiteninstrument Töne, wie sie nicht besser zu den Bildern, die jedes für sich eine Entdeckungsreise wert sind, passen könnten: Die Naturtönigkeit der Bilder wurde mit allen Sinnen erlebbar gemacht.