Permanente Installation im Columbarium St. Donatus, Aachen

AUFGEHOBENSEIN – künstlerische Intervention in der Katharina-Kapelle

Von hoch oben fallen tausende von silbernen und goldenen Blättern an roten, orangen und gelben Schnüren in den Rundbau mit den Urnenkammern. Sie schweben im Zentrum des sakralen Raumes mit den zwei Öffnungen, die Eingang und Ausgang zugleich sind. Die Blätter versetzen sich bereits durch Gehen in feine Bewegung und lassen innehalten.
Unter dem Blätterdach ist man aufgehoben. Man kann verweilen, Erinnerungen und Emotionen nachgehen, Stille erleben, Trost und Freude finden, das Licht- und Farbenspiel beobachten, sich behüten lassen.
Die Blätter entstanden aus erst zerknitterten und dann wieder glattgestrichenen Aluminiumfolien. Sie sind mit einem Knoten voneinander getrennt. Auf jedem Knoten sitzt als Unterlegscheibe ein kleiner Kreis aus Papier. Er hält das Blatt in Position und gibt ihm Halt. Die Schnüre sind über drei Meter lang und weisen achtzehn bis fünfundzwanzig Blätter auf. Gegen 300 Schnüre hängen nun lose herunter und verändern die Installation stetig, sei es durch den Blickwinkel der Betrachtenden oder durch eine Luftbewegung. Sämtliche Blätter und Papierkreise hat die Künstlerin manuell geschnitten, aufgefädelt und vor Ort in luftiger Höhe Stück für Stück an einen Reifen geknüpft. Ein meditativer, rhythmisierter und repetitiver Herstellungsprozess, der sich auf das Werk übertragen hat.
Die künstlerische Intervention symbolisiert Übergange. «AUFGEHOBENSEIN» verbindet oben und unten, Himmel und Erde, Leben und Tod. Die Einfachheit und Leichtigkeit des Materials und die organische Form der Blätter, die auch Tränen, Wasser assoziieren, spielen auf den Kreislauf des Lebens an und geben dem Flüchtigen seine Wertigkeit zurück.

Columbarium St. Donatus, Aachen, Deutschland
www.columbarium-aachen.de